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IMP

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Strategischer Wendepunkt eines Technologieführers

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  • Leadership & Organization
  • Innovation & Growth
  • Strategy Development
  • Growth Strategy

Prompt

Wenn bewährte Stärke zur Hürde wird – und neues Denken gefragt ist

Ein international tätiges Technologieunternehmen mit Hauptsitz in Norddeutschland hat sich über Jahrzehnte als verlässlicher Partner für hochkomplexe Automatisierungslösungen etabliert. Die Kombination aus tiefem Ingenieurswissen, exzellenter Umsetzungskompetenz und gewachsenen Kundenbeziehungen hat das Unternehmen zu einem der führenden Anbieter im Kontext industrieller Produktions- und Logistikumfelder gemacht.

Doch der Markt, in dem diese Stärke groß wurde, verändert sich grundlegend. Kunden denken in längeren Zyklen, investieren vorsichtiger und fordern gleichzeitig mehr. Parallel treten neue Wettbewerber auf, die Produkte erheblich günstiger anbieten oder Automatisierung gänzlich neu denken.

Die Folge: Das über Jahrzehnte erfolgreiche Geschäftsmodell des Unternehmens gerät unter strukturellen Druck. Der reine Verkauf von Technik, so herausragend diese auch sein mag, verliert an strategischer Tragfähigkeit.

Die Geschäftsführung erkennt: Es braucht eine neue Geschäftslogik, die den Wandel proaktiv gestaltet, statt ihm hinterherzulaufen. IMP wird als Partner für strategische Geschäftsmodellinnovation eingebunden – mit dem Auftrag, gemeinsam richtungsweisende Optionen für eine zukunftsfähige Aufstellung zu entwickeln, zu validieren und in eine wirksame Transformationsarchitektur zu überführen.


(A) Welche Muster und Strukturen prägen das heutige Geschäftsmodell? (B) Welche Fragen wirft dies mit Blick auf künftige Wettbewerbsfähigkeit und Differenzierung auf?

A)

  • Einmalverkauf als dominante Logik: Hauptfokus liegt auf dem Absatz technischer Einzelprodukte – ohne dauerhafte Kundenbindung, ohne Systemintegration seiner Einzelprodukte oder wiederkehrende Erlöse
  • Produkt- und Technikzentrierung: Differenzierung erfolgt primär über „Ingenieurskunst“ und Produktqualität, nicht über Nutzenversprechen oder Lösungskompetenz
  • Geringe Skalierbarkeit durch Individualisierung: Hoher Projektcharakter der Leistungen verhindert Standardisierung und Effizienzgewinne
  • Reaktive Kundenorientierung: Das Geschäftsmodell adressiert veränderte Anforderungen (z. B. Serviceerwartungen, Digitalisierung) nur begrenzt

B)

  • Zukunftsfähige Positionierung: Wie sieht eine stimmige, einzigartige und zukunftsfähige Positionierung für das Unternehmen aus, die u. a. den nachfolgenden Punkten Rechnung trägt?
  • Veränderte Kundenbedürfnisse: Wie verschiebt sich die Gewichtung zwischen Preis und Qualität – und welche Implikationen hat das für unser Angebot?
  • Integration von Software und Services: Wie kann das Leistungsportfolio durch digitale, datenbasierte und servicenahe Komponenten erweitert werden?
  • Wertschöpfungstiefe überdenken: Welche Teile der Fertigung lassen sich auslagern, um Kosten und Flexibilität zu verbessern? Welche Fertigungskapazitäten oder Partner sind für neue Angebote erforderlich?
  • Neue Wettbewerbslogiken: Aus welchen Richtungen entstehen Bedrohungen für das bestehende Geschäftsmodell – etwa durch Plattformanbieter, Low-Cost-Player oder software-/ datengetriebene Angreifer?

Wie könnte ein Projektvorgehen aussehen, das neue Geschäftslogiken strukturiert erkundet – und zugleich Orientierung, Geschwindigkeit und interne Anschlussfähigkeit gewährleistet?

Ein typisches IMP Projekt könnte bei dieser Problemstellung wie folgt aussehen:

  1. Aufnehmen & ausleuchten: verstehen des spezifischen Unternehmenskontextes, der relevanten marktseitigen Trends, Treiber und Wettbewerber sowie potenzieller Disruptionsgefahren
  2. Ausrichten & fokussieren: definieren der strategischen Ausrichtung – wie positionieren wir uns und daraus abgeleitet: was tun wir & wie tun wir es?
  3. Gestalten & detaillieren: gestalten einer einzigartigen, zukunftsfähigen und stimmigen Geschäftslogik, abgeleitet aus der strategischen Ausrichtung
  4. Aufstellen & befähigen: ableiten der organisationalen Implikationen sowie der Transformationsherausforderungen und überführen in einen realistischen Umsetzungsfahrplan

(A) Welche Möglichkeiten siehst Du für eine zukunftsfähige Positionierung des Unternehmens? (B) Welche Dimensionen der Geschäftslogik müssten wie angepasst werden?

A)

Für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Positionierung können unterschiedliche Tools und Methoden eingesetzt werden – etwa zur Analyse von Kundenbedürfnissen, Marktlogiken oder strategischen Differenzierungsansätzen. Eine mögliche Stoßrichtung wäre die Positionierung als Lösungsanbieter: Das Unternehmen würde sich dabei stärker auf den Verkauf kompletter Systeme fokussieren – also Maschinen in Verbindung mit Software, Service und weiteren Leistungen. So lassen sich Kundenbedürfnisse gezielter adressieren, während gleichzeitig eine klarere Abgrenzung zum Wettbewerb möglich wird.

 

B)

Je nach gewählter Positionierung müssen die einzelnen Dimensionen der Geschäftslogik stimmig weiterentwickelt werden. Im Fall einer lösungsorientierten Ausrichtung betrifft das neben dem Leistungsangebot insbesondere auch die Wertschöpfung – etwa durch den gezielten Ausbau von Software- und Servicekompetenz. Auch der Marktangang verändert sich: Der Vertrieb wird beratungsintensiver, Lösungsorientierung und Systemverständnis rücken stärker in den Vordergrund. Und nicht zuletzt hat das Auswirkungen auf die Erlöslogik: Statt Einmalverkauf können – je nach Modell – wiederkehrende Erlöse oder nutzungsbasierte Varianten entstehen, bis hin zu „Automation as a Service“

Welche Spannungsfelder könnten den Wandel bremsen – und wie gelingt es, Raum für das Entstehen und die Verankerung neuer Geschäftslogiken zu schaffen?

Hier sind insbesondere kulturelle Aspekte zu berücksichtigen. Beispielsweise:

  • Erfolg der Vergangenheit erschwert den Aufbruch à geschützte Räume für Neues schaffen
  • Abwehrhaltung der Mitarbeiter gegenüber dem angestrebten Ziel à Verschiedene interne Stakeholder kontinuierlich in das Projekt einbinden („Open Strategy“)
  • Technologischer Fokus vernachlässigt andere Kompetenzen à Software, Service & Denken in Kundenutzen gezielt stärken
  • Individualisierung verhindert Skalierbarkeit à modulare, standardisierbare Angebote entwickeln, die dennoch Raum für Individualisierung zulassen
  • Alte Anreizsysteme lassen den Vertrieb den Einmalverkauf forcieren à neue KPIs für Kundennutzen und wiederkehrende Umsätze einführen
  • Ambidextrie wird zentral à kein entweder oder, sondern ein intelligentes sowohl als auch beider Geschäftsmodelle
  • Mangelnde Orientierung à gemeinsames Narrativ gibt Orientierung und reduziert Unsicherheit

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